Achtsamkeit ist ein Begriff, der zur Zeit sehr häufig fällt. In spirituellem, sowie in meditationsbezogenem Kontext wird gerne zu Achtsamkeitsübungen geraten. Das Ziel solcher Übungen ist es, die eigene Bewusstheit zu erhöhen um seinem Leben mit gesteigerter innerer Ruhe und Erfüllung zu begegnen.

Was es mit dem Begriff der Achtsamkeit auf sich hat, und mit welchen Achtsamkeitsübungen du bewusster durch deinen Alltag schreiten kannst, erfährst du in diesem Blog-Artikel.

Mehr zum Thema „Achtsamkeitsübungen“ findest du übrigens auch in meinem neuen Video:

Der Alltag macht uns unbewusst

In unserem Alltag erledigen wir häufig die selben Aufgaben, fahren die selben Strecken mit Auto oder Bahn, haben ähnliche Gespräche und werden nicht mehr wirklich gefordert. Wir können geistig abschalten und die routinemäßig anfallenden Situationen wie automatisch bewältigen. Das scheint auf den ersten Blick natürlich praktisch, denn wir haben den Kopf frei und können einfach mal abschalten und entspannen. Doch anstatt diese Zeit bewusst zu nutzen, verlieren wir uns dabei häufig in den endlosen Gedankengängen unseres Verstandes. Ständig läuft ein innerer Film ab, alles wird von unserem Verstand kommentiert und nie schaffen wir es wirklich in uns zu ruhen. Einfach gesagt, man hat sich vom Hier&Jetzt entfernt.

Von Natur aus haben alle Menschen diese Angewohnheit, und genau deshalb ist es für jeden so wichtig sich mit Achtsamkeitsübungen zu befassen und seine innere Mitte zu finden. Denn wer mit seinen Gedanken in Vergangenheit oder Zukunft lebt, verpasst das einzig wirkliche in seinem Leben. – Den jetzigen Moment.

 

Die 4 Achtsamkeitsübungen

 

  • 1| Pattern-Break

Pattern-Break meint das Brechen alter Verhaltensmuster. Durch Routine schalten wir ab und verlieren den Kontakt zum Hier&Jetzt. Doch wenn wir neuen Situationen begegnen sind wir gezwungen mit unserer Aufmerksamkeit bei der Sache zu sein und sie bewusster wahrzunehmen.
Deshalb ist die erste Übung, tue Dinge einfach mal anders als gewohnt. Ein gutes Beispiel hierfür ist, nimmt dir vor einen Tag lang alles, was du normalerweise mit der rechten Hand erledigst, einfach mit der Linken zu tun, und umgekehrt. Diese ungewohnten kleinen Herausforderungen werden dich dazu bringen wieder die einfachen Dinge des Alltags zu spüren und bewusster wahrzunehmen. Du kommst mit deinem Bewusstsein mehr in den Körper und somit ins Hier&Jetzt.

 

  • 2| Erweitere die Meditation auf deinen gesamten Alltag

Viele Menschen die sich bereits mit Achtsamkeit beschäftigen und regelmäßig meditieren erzeugen eine gedankliche Trennung zwischen der Zeit in der sie meditieren und dem restlichen Tag. Das ist sehr schade, denn hierdurch nehmen sie sich unterbewusst vor nur zu einer bestimmten Zeit bewusst und gelassen zu sein. Vermeide es diesen Fehler auch zu begehen. Versuche den Bewusstseinszustand der Meditation auch nach dem Meditieren noch mitzunehmen. Halte ihn so lange als möglich aufrecht. Anfangs wird es dir vielleicht nur eine Minute möglich sein die selbe innere Ruhe zu verspüren. Doch mache dir das zu einer Angewohnheit und du wirst diese innere Haltung kultivieren und in deinen Alltag integrieren können.

 

  • 3| Langsamkeit als Training

Diese Übung ist super für Einsteiger, denn sie ist sehr einfach umzusetzen. Doch sie wird vor allem denjenigen besonders schwer fallen, die ein sehr zielstrebiges Leben führen und dementsprechend viel arbeiten. Menschen die ständig darauf aus sind ihre Produktivität zu maximieren und am Tag so viel als möglich erledigt zu bekommen, während dem Essen nebenbei Audiobücher hören um wirklich jede Minute des Tages sinnvoll zu verwenden, gerade diese Menschen werden einen großen Widerstand gegen diese Langsamkeits-Übung verspüren. Und genau diese Menschen werden letztlich auch am meisten davon profitieren.

Hier die Anleitung: Nimm dir täglich 5 bis 10 Minuten um in Zeitlupe zu laufen. Suche dir eine Strecke von beispielsweise 50 Metern und gehe diese Strecke in absoluter Zeitlupe. Du solltest für diese relativ kurze Strecke keinesfalls weniger als 5 Minuten benötigen!

Vor allem in sehr aktiven Menschen wird hierbei schnell eine innere Unruhe aufkommen. Es wird sich unangenehm anfühlen und dein Verstand wird dir sagen „geh doch schneller“ oder „das ist doch Zeitverschwendung“. Und genau das ist der Sinn dieser Übung. Sie provoziert deinen Verstand und lässt uns bewusst werden welcher Teil in uns sich dagegen stäubt und uns davon abhält wirklich abzuschalten und zu entspannen. Während dieser Übung lernen wir mit diesem Aspekt von uns selbst besser umzugehen, und trotz ihm zu unserer Ruhe zu finden.

Wenn du diesen Tipp umsetzen willst, höre nicht gleich nach dem ersten Mal wieder auf. Du wirst vermutlich mehrer Anläufe benötigen um wirklich zu entspannen und dieses langsame Laufen genießen zu können. Doch schaffst du es, wird es dir sehr gut tun. Diese Übung bietet dir einen einfach Weg täglich für eine gewisse Zeit in dir zu Ruhen und Abstand vom Tagesgeschäft zu gewinnen. Und ehe du dich versiehst wirst du die Zeit von 10 Minuten erhöhen wollen. 😉

 

  • 4| Mal wieder Tourist in der eigenen Stadt sein

Als du neu hergezogen bist warst du vielleicht noch etwas interessierter an deiner neuen Umgebung. Du hast alles genau angeschaut und deine Umwelt bewusst wahrgenommen. Doch im laufe der Zeit kehrt der Alltagstrott ein. Man läuft regelmäßig die selben Strecken ab. Ob der Weg zur Arbeit, zu einem Freund, oder zum Einkaufen. Wie blind gehen wir von A nach B. Total vertieft in Gedanken versuchen wir das Ziel zu erreichen ohne wahrzunehmen wer oder was uns auf dem Weg eigentlich begegnet.

Versuche die bekannten Orte wieder zu erleben wie beim ersten Mal. Versetze dich in jemanden hinein, der noch nie hier war und sich einen Eindruck dieser Gegend verschaffen möchte. Vielleicht nimmst du dir sogar eine Kamera mit und schießt ein paar Fotos, genau wie Touristen es tun würden. Dir werden Dinge und Winkel auffallen, die dir vorher noch nie bewusst waren und du kannst deine Stadt mit ganz neuen Augen sehen. Diese Erfahrung gemacht zu haben wird auch verändern wie du künftig durch die Straßen deiner Heimat schreitest. 🙂

Nimm dir zu Beginn die Achtsamkeitsübung heraus, die dir persönlich am sympathischsten ist und probiere sie einfach mal aus! Ich hoffe diese Achtsamkeitsübungen werden dir dabei helfen deinem Alltag bewusster zu begegnen und ein zufriedeneres, erfüllteres Leben zu leben.
Das war’s von mir zu den Achtsamkeitsübungen. Ich hoffe du konntest einiges für dich mitnehmen. Wenn du Anregungen oder Fragen hast, nutze hierfür gerne den Kommentar-Bereich unter diesem Artikel.

Liebe Grüße, dein Sebi

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