Wer sich an andre hält, dem wankt die Welt. Wer auf sich selber ruht, steht gut.“ – Paul Heyse

Das eigene Selbstbewusstsein zu stärken kann ein langwieriger Prozess sein. Er kann, je nachdem wo du hin möchtest, mehrere Monate oder sogar Jahre dauern, insbesondere dann, wenn du ein wirklich tiefes und authentisches Selbstwertgefühl aufbauen möchtest.

Wäre es da nicht schön, einen Wegweiser zu haben, der dir zeigt, dass du auf dem richtigen Kurs bist? Und der nebenbei deine Motivation aufrecht erhält?

Genau so einen Wegweiser will ich dir hier mitgeben.

Er ist eine Liste von 14 eindeutigen Anzeichen, die dir zeigen, dass du selbstbewusster wirst.

Ziehe diese Liste in regelmäßigen Abständen zu Rate, ich empfehle einmal im Monat, und vergleiche, ob du in mindestens einem der dort aufgelisteten Anzeichen eine Verbesserung spürst.

Immer, wenn du merkst, dass du dich in einem dieser 14 Punkte wiederfindest, weißt du, dass du auf dem richtigen Weg zu einem größeren Selbstbewusstsein bist.

Dass du dir diese Liste regelmäßig ansiehst und Vorher-Nachher-Vergleiche ziehst, hat außerdem einen weiteren Vorteil: Du verankerst diese 14 Anzeichen eines wachsenden Selbstbewusstseins immer tiefer in dein Unterbewusstsein und wirst ganz automatisch genau die richtigen Dinge tun.

Und damit macht der ganze Prozess mehr Spaß und geht einfacher von der Hand.

Klingt verlockend? Finde ich auch! Also fangen wir direkt an mit den 14 Anzeichen eines wachsenden Selbstbewusstseins.

1. Du wirst gelassener

Wenn du selbstbewusster wirst, wirst du gleichzeitig gelassener. Das geschieht ganz automatisch. Denn dadurch, dass du nicht nur selbstbewusster, sondern auch insgesamt bewusster lebst, nimmst du eine Menge Hektik und Stress aus deinem Alltag heraus.

War dein heutiger Arbeitstag stressig und fühlst du dich gerade ein wenig unzufrieden und aus der inneren Mitte geworfen?

Kein Problem, zumindest, wenn du schon ein gewisses Fundament an Selbstbewusstsein besitzt. Denn dann fühlst du einfach ein paar Minuten in dich hinein und nimmst bewusst deinen Körper, deine Gedanken und deine Gefühle wahr.

Du merkst sofort, dass sich deine inneren Anspannungen langsam auflösen.

Dann nimmst du zusätzlich deine Umwelt wahr. Du achtest auf den Raum um dich herum, schaust auch mal nach oben, nach unten und achtest auf die kleinen Dinge, denen du sonst eher weniger Beachtung schenkst. Du lässt deinen Blick ein wenig schweifen und spürst die Energie, die dich wieder mit Leben füllt. Denn du weißt: Bewusstheit ist Energie.

Wenn du merkst, dass du gelassener wirst oder schneller aus einer stressigen Phase wieder in einen entspannten Zustand kommen kannst, dann weißt du, dass du auf dem richtigen Weg zu mehr Selbstbewusstsein bist.

2. Du nimmst die Dinge weniger persönlich

persoenlichJemand macht einen Witz auf deine Kosten, weist dich auf einen Kaffeefleck auf deiner Hose hin oder lacht dich aus, weil du etwas Peinliches getan hast.

Wie reagierst du?

Bei einem geringen Selbstwertgefühl würdest du vielleicht alle drei Situationen sehr peinlich finden und dich so schnell wie möglich aus der Affäre ziehen, von der Situation ablenken oder gereizt reagieren.

Wenn dein Selbstwertgefühl schon etwas besser ist, bedankst du dich möglicherweise freundlich für den Hinweis auf den Kaffeefleck, auch wenn dir die Situation ziemlich unangenehm ist.

Bist du schon selbstbewusst genug, dass dir das mit dem Kaffeefleck überhaupt nichts ausmachst und du locker darüber lachen kannst? Vielleicht hast du ja nicht einmal das Bedürfnis, ihn zu verstecken, weil es ja sowieso keinen Zweck hat und nur Energie kosten würde.

Wenn du dann noch die Situationen mit dem Witz oder der peinlichen Situation locker weg steckst und dabei noch über dich selbst lachen kannst, bist du schon ein richtiger Selbstbewusstseins-Profi.

Hierauf kannst du achten:

Achte immer wieder bewusst darauf, wie du in solchen oder ähnlichen Situationen reagierst. Mit ungefähr folgenden drei Abstufungen kannst du dein Level bestimmen, mit denen du Dinge weniger persönlich nimmst:

  1. Du reagierst gereizt oder willst so schnell wie möglich im Boden versinken. Dann musst du echt lernen, die Dinge weniger persönlich zu nehmen. Das ist besser für dein Selbstwertgefühl und deine allgemeine Gesundheit.
  2. Du gibst dich zwar nach außen freundlich, aber innerlich wühlt dich die Situation fast komplett auf. Dann bist du schon auf einem ganz guten Weg, aber unbewusst werden deine Mitmenschen auf lange Sicht trotzdem bemerken, dass etwas an der Situation nicht ganz richtig war.
  3. Du reagierst komplett gelassen, kannst über die Situation und dich selbst lachen und reagierst deinen Mitmenschen gegenüber darüber hinaus noch freundlich. Perfekt! Du nimmst die Dinge nicht sehr persönlich und hast damit einen großen Meilenstein zu einem soliden Selbstbewusstsein gesetzt.

Natürlich handelt es sich hier nur um eine grobe Abstufung, die als ungefähre Orientierung dient. In Wirklichkeit sind die Stufen viel fließender voneinander abzugrenzen.

3. Du kannst Komplimente leichter annehmen

Bist du einer dieser „bescheidenen“ Menschen, die jedes an sie gerichtete Kompliment relativieren?

Jemand sagt zu dir: „Das hast du richtig gut gemacht!“

Du erwiderst: „Ach, das war nur Glück.“ oder „Andere können das doch viel besser.“

Es könnte natürlich sein, dass du wirklich einfach nur bescheiden bist. Aber wahrscheinlich ist auch, dass du dich nicht wertvoll genug für ein Kompliment findest und du es deswegen mit einer saloppen Phrase abschwächst.

Egal, was es ist, optimal ist beides nicht. Warum kannst du nicht einfach stolz auf dich sein und dich für ein ehrlich gemeintes Kompliment bedanken? Selbst, wenn du nur bescheiden bist, wurdest du wahrscheinlich in diese Richtung hin erzogen.

Und diese Erziehung, an der unsere Eltern nicht einmal Schuld sind, sondern die langfristigen Konditionierungen durch unsere Gesellschaft, kann uns mit der Zeit in eine wahre Abwärtsspirale ziehen, weil wir uns dadurch unterbewusst immer wieder kleiner machen, als wir es eigentlich sind.

Ich finde es außerordentlich ehrenhaft, wenn du ein Kompliment ungeniert annimmst und dich dafür mit einem Lächeln bedankst. Dein Gegenüber hat den Mut und den Anstand bewiesen, dich zu loben. Du solltest seinen Wert nicht mindern, indem du seine Worte abschwächst.

Wie man es dreht und wendet, die bessere und selbstbewusstere Variante ist die, dir selbst und deinen Mitmenschen den Gefallen zu tun, ein Kompliment dankend anzunehmen.

4. Du jammerst weniger und handelst mehr

proaktiv„Das gibt’s doch nicht, schon wieder eine Steuererhöhung!“

„Was bauen die Politiker da eigentlich schon wieder für einen Mist?!“

„Der Staat soll gefälligst dafür sorgen, dass ich mich hier sicher fühlen kann!“

Ja ja, die anderen sind immer Schuld, und wir armen kleinen Bürger sind in diesem Land allen Entscheidungen der Politiker, der Juristen und der Polizisten vollkommen ausgeliefert.

In einem gewissen Rahmen mag das ja auch stimmen. Aber ohne Politiker, Juristen und Polizisten würde totale Anarchie herrschen und sie haben deshalb auch ihre Berechtigung. Genauso stimmt es auch, dass vieles in unserer Gesellschaft verkehrt läuft, keine Frage.

Aber was macht es mit dir persönlich, wenn du dich immer beschwerst über die Gesellschaft, deine Eltern, deine Kindheit, das Schulsystem, deinen Arbeitsplatz oder andere Umstände?

Du begibst dich dadurch selbst in eine Opferrolle.

Du machst dich zum Opfer der Umstände in deinem Leben. Du gibst deine Macht an andere ab.

Und was macht das mit deinem Selbstbewusstsein? Das wird klein gehalten, denn mit der Zeit wirst du immer mehr daran glauben, dass du an deiner Situation nichts ändern kannst.

Diesen Glaubenssatz musst du loswerden.

Mache Gebrauch von deiner angeborenen Macht. Jemand kann dich zwar von ihr ablenken, aber nehmen kann sie dir niemand.

Kreiere dein Leben selbst

Beginne, dir deine Lebensumstände selbst zu kreieren. Du findest, dass deine Arbeit dir all deine Energie raubt? Dann suche dir eine neue Beschäftigung. Oder mache daraus eine Halbtagesstelle und arbeite an einem eigenen Projekt, das du vielleicht einmal zu Geld machen kannst.

Du findest dich zu dick? Dann gehe zum Sport und passe deine Ernährung an.

Du siehst immer so müde aus? Dann schlafe mehr.

Du würdest gerne einen wunderschönen Urlaub erleben, kannst ihn dir aber nicht leisten? Dann verkaufe Dinge, die du nicht mehr brauchst, und nutze das Geld hierfür.

Die Möglichkeiten, um vom Jammern ins Handeln zu kommen, sind sehr vielfältig.

Natürlich gibt es ein paar Lebensumstände, an denen du nichts ändern kannst, wie beispielsweise chronische Krankheiten. Aber selbst hier wird immer wieder bewiesen, was alles möglich ist, und dass auch diese Umstände nicht unbedingt Hindernisse sein müssen.

Wenn du dich das nächste mal dabei erwischst, wie du dich über eine scheinbar ausweglose Situation beschwerst, bade nicht in deiner Opferrolle, sondern handle mit deiner dir angeborenen Macht.

Denn wenn du erst einmal erkennst, wie viel Macht und Gestaltungsspielraum du über dein eigenes Leben hast, wirst du viel selbstbewusster sein.

5. Du handelst proaktiv statt reaktiv

Selbstbewusste Menschen ergreifen stets die Initiative. Sie warten nicht erst auf ein bestimmtes Ereignis, um ins Handeln zu kommen, sondern handeln im Voraus, weil sie wissen, was sie wollen.

Sie reagieren nicht auf Ereignisse, sie agieren im Voraus. Sie reagieren nicht, sie agieren.

Ein Beispiel: Viele nicht sehr selbstbewusste Männer gehen nachts feiern, mit dem Ziel, bei einer Frau zu landen. Sie sitzen die ganze Nacht an der Bar, in der Hoffnung, dass Frauen auf sie aufmerksam werden und sie ansprechen. Leider passiert so etwas eher selten.

Sollte dieser Fall dann doch einmal eintreten, ist es dem Mann meistens weniger seinem Selbstbewusstsein zuzuschreiben, sondern eher der womöglich sehr geselligen Art der Frau. Ein wirklich tiefgreifender Erfolg für das eigene Selbstbewusstsein ist es nur sehr kurzfristig.

Weil Frauen auf selbstbewusste Männer stehen, sollte es genau andersherum laufen. Der Mann stellt aktiv den Kontakt zu einer Frau her.

Er reagiert also nicht, sondern agiert. Er handelt nicht reaktiv, sondern proaktiv.

Genauso läuft es bei selbstbewussten Menschen auch in anderen Lebenslagen. Sie warten nicht auf eine Gehaltserhöhung, sondern bitten den Chef um ein zeitnahes persönliches Gespräch. Sie warten nicht auf den hoffentlich glücklich machenden Lottogewinn, sondern kümmern sich aktiv um ihr Lebensglück.

6. Fehlschläge sind für dich weniger schlimm

Du musst dir natürlich im Klaren darüber sein, dass die Gefahr von Fehlschlägen besteht, wenn du weniger jammerst und häufiger proaktiv handelst.

Fehlschläge solltest du selbstbewusst für die Erreichung deiner Ziele in Kauf nehmen.

Ein Zitat des Comicautors Stephen McCranie lautet:

„The master has failed more times than the beginner has even tried.“ (Der Meister ist häufiger gescheitert, als der Anfänger überhaupt versucht hat).

Und da steckt viel Wahrheit drin. Denn nur, wenn du viel ausprobierst, wirst auf den Weg stoßen, der dich auf lange Sicht zu deiner großen Lebensvision führen wird. Fehlschläge sind da zu 100 Prozent vorprogrammiert. Du musst sie einfach als gegeben hinnehmen.

Je selbstbewusster du bist, desto eher siehst du die Sache folgendermaßen:

Wenn du Fehlschläge umgehen willst, darfst du gar nicht erst proaktiv handeln. Und dann wirst du auch nicht selbstbewusster. Dadurch plätschert dein Leben möglicherweise nur lauwarm vor sich hin, weil du deine Möglichkeiten einfach nicht ausschöpfst. Da Fehlschläge also für deinen Weg sowieso unvermeidlich sind, siehst du in ihnen eine große Chance, zu lernen.

Jeder Fehlschlag gibt dir eine wertvolle Erkenntnis auf dem Weg zu deinem großen Lebensziel mit und sorgt dafür, dass du diesen Weg immer klarer definieren kannst. Da reicht es auch, wenn es die Erkenntnis ist, was du nicht machen solltest.

Und so siebst du nach und nach die Goldstücke deines auf dich persönlich zugeschnittenen Lebensweges aus.

7. Du stellst dich gerne neuen Herausforderungen

herausforderungDieser Punkt hängt direkt mit dem vorher erwähnten Punkt zusammen. Denn weil du weißt, dass Fehlschläge dich weiterbringen, stellst du dich gerne neuen Herausforderungen im Leben, die ja immer die Gefahr eines Fehlschlags mit sich bringen.

Dies kann auch mit dem berühmten „Erweitern der Komfortzone“ beschrieben werden. Du versuchst, diese Stück für Stück zu erweitern, damit du in deinem Handeln und Denken immer freier wirst.

Hier ist es meiner Erfahrung nach besser, die Komfortzone in kürzeren Abständen immer ein kleines bisschen zu erweitern, anstatt sie in einem riesigen Kraftakt schlagartig enorm erweitern zu wollen. So bleibst du stets im Fluss und das Heranwagen an Herausforderungen wird immer mehr zur Gewohnheit für dich.

Geht es dir beispielsweise darum, ein für allemal deine Ansprechangst gegenüber Frauen zu überwinden, ist es besser, jeden Tag eine Frau anzusprechen, als einmal in der Woche sieben Frauen hintereinander.

Oder wenn eine bessere Fitness dein Ziel ist, läufst du anfangs lieber jeden Tag zehn Minuten, anstatt einmal die Woche 70 Minuten.

Wichtig ist einfach, dass du dran bleibst und dir regelmäßig kleinere Herausforderungen suchst, deren Erfolge du feierst und aus deren Fehlschlägen du schnell lernst.

8. Du willst es nicht mehr allen Recht machen

rechtWir wissen alle, dass man es nicht jedem Recht machen kann. Trotzdem versuchen es die meisten von uns.

Und dabei verbiegen sie sich bis zum Gehtnichtmehr. Sie belügen sich selbst und verraten ihre Werte für ein bisschen mehr Anerkennung von Personen, die sie im Grunde gar nicht ausstehen können. Oft entsteht sogar gerade deswegen ein unbewusster Hass gegenüber diesen Menschen („Was habe ich nicht alles für die Person getan und wie wenig dankt sie mir dafür!“).

Ganz nebenbei führt der Verrat der eigenen Prinzipien und Werte dazu, dass man seinen eigenen Wert untergräbst. Und das führt dann zu einem verminderten Selbstwertgefühl. Und das führt dazu, dass man es mehr Leuten Recht machen will. Eine echte Abwärtsspirale!

In diese Abwärtsspirale solltest du dich nicht begeben.

Die einzige Person, der du es immer Recht machen musst, bist du selbst. So egoistisch das zunächst klingt, ist es doch der beste Weg, um weniger Gift in die Welt hinauszusprühen.

Begebe dich in eine Aufwärtsspirale für dein Selbstbewusstsein.

Je mehr du es dir im Leben selbst Recht machst, desto zufriedener und selbstbewusster gehst du durch das Leben und desto weniger Groll und Hass hegst du gegen andere Menschen.

Das führt dazu, dass du deine Energie und dein Potenzial nicht mehr für die Menschen und Dinge verschwendest, die deiner Natur mehr schaden als nutzen. Und deswegen kannst du die einbehaltene Energie dafür nutzen, um mit Zufriedenheit und Spaß denjenigen Menschen zu helfen, denen du am Ende wirklich helfen willst, ohne es ihnen Recht machen zu wollen.

Es nicht allen Recht machen zu wollen, sondern hauptsächlich dir selbst, ist überhaupt nicht egoistisch. Im Gegenteil. Es hilft sogar, die Welt ein gutes Stück besser zu machen.

9. Du sprichst positiver mit und von dir selbst

Jeder von uns spricht auf irgendeine Art und Weise mit sich selbst. Sei es unbewusst oder bewusst, in Gedanken oder laut.

Hast du deinen Selbstgesprächen schon einmal zugehört? Achte doch mal ganz bewusst auf sie in den nächsten Tagen.

Kommen da eher Worte wie „Mist, ich Versager hab’s natürlich schon wieder verkackt! War ja mal wieder klar!“ oder „Andere können das doch sowieso besser, ich versuch’s lieber erst gar nicht. Ist ja auch gar nicht so wichtig, oder?“

Oder sprichst du eher positiv mit dir selbst? So Sätze wie „Wow, das hab ich gut gemacht! High five an mich selbst!“ oder „Okay, das hat jetzt nicht so gut geklappt, aber geil, dass ich es versucht habe! Was kann ich denn beim nächsten mal besser machen?“

Siehe dir hierzu auch folgendes Video von Sebi an:

Aber achte nicht nur darauf, wie du mit dir selbst sprichst, sondern auch, wie du vor anderen Leuten über dich selbst sprichst.

In beiden Fällen gilt nämlich das gleiche: Je besser du über dich selbst sprichst, desto höher wird dein Selbstbewusstsein. Und je höher dein Selbstbewusstsein, desto besser sprichst du über dich selbst.

10. Du denkst weniger darüber nach, was andere über dich denken

Beim Thema Selbstbewusstsein geht es, wenn man das Wort auseinander nimmt, um das Bewusstsein seiner Selbst. Sich also voll und ganz bewusst auf sich selbst einzulassen.

Hinderlich ist, wenn dein Bewusstsein ständig um andere kreist, in der Befürchtung, sie könnten schlecht über dich denken. Dann bist du nicht selbstbewusst, sondern… nennen wir es mal fremdbewusst.

Bist du erst einmal in dem Modus, dass du viel darüber nachdenkst, was andere über dich denken, ist es gar nicht so einfach, dort wieder hinauszukommen. Schließlich hast du viel Energie darauf verwendet, deinen Fokus auf andere zu richten.

Aber genau diese negative Energie musst du dieser Sache wieder entziehen, um selbstbewusster zu werden.

Natürlich wirst du nicht zu 100 Prozent erfolgreich damit sein können. Es geht vielmehr darum, eine Verlagerung deines Fokus zu erreichen zwischen

  1. den Zeiträumen, in denen es dir etwas ausmacht, was andere über dich denken könnten und
  2. den Zeiträumen, in denen es dir gar nichts ausmacht.

Je mehr sich dein Fokus in Richtung des zweiten Punktes bewegt, desto besser.

Achte immer mal wieder darauf und schätze, wie oft deine Gedanken sich darum drehen, was andere über dich denken und wie oft es dir nichts ausmacht. Je stärker du zu letzterem tendierst, desto selbstbewusster bist du geworden.

11. Du steigst seltener auf die kleinen Dramen des Lebens ein

Kennst du vielleicht eine ähnliche Situation wie die folgende?

Du bist mit deinen Arbeitskollegen, Kommilitonen oder Schulfreunden zusammen etwas essen und es ist gerade eine hitzige Diskussion darüber im Gange, dass X wieder einmal Streit mit Y hatte…

Oder dass die Presse wieder zu irgendeiner Hetze aufruft…

Oder dass irgendwo irgendwer mal wieder Steuern hinterzogen hat…

Oder dass jemand dir angeblich bald den Job klauen wird…

Oder dass ein prominentes Vorbild die Schlagzeilen wegen eines Drogenexzesses auf sich zieht…

Oder, oder, oder…

Beteiligst du dich mit vollem Eifer an solchen Diskussionen? Oder sind sie dir eher egal und du denkst währenddessen lieber darüber nach, was du dir oder einem guten Freund Gutes tun kannst oder was der nächste Schritt zur Erreichung deiner Ziele ist?

Keine Frage, das Leben ist voller kleiner Problemchen und Dramen.

Wenn du sie denn überhaupt zu deinen machst.

Denn sie können dir nur etwas anhaben, wenn du deinen Fokus auf sie richtest.

Es ist im Grunde das gleiche Spiel wie mit den Gedanken über das, was andere über dich denken könnten. Ist deine Bewusstheit bei den Problemen und Dramen des Lebens, gibst du ihnen die nötige Energie, mit der sie dich stören und aus der Bahn werfen können.

Und diese Energie, diese Bewusstheit, kannst du doch viel lieber in dein Selbstbewusstsein investieren, oder etwa nicht?

12. Du kannst deine Emotionen besser kontrollieren

emotionKennst du diese Menschen, die immer sofort und unreflektiert bei jeder Kleinigkeit an die Decke gehen? Es gibt sie. Und in den meisten Fällen ist dies auf ein niedriges Selbstbewusstsein zurückzuführen.

Denn ein Mensch, der sich seiner selbst wirklich bewusst ist, kann seine Emotionen viel besser kontrollieren.

Das heißt nicht, dass er niemals mit einer hohen Energie seinen Standpunkt vertritt, dass er niemals sentimental wird oder weint.

Je selbstbewusster du wirst, desto bewusster wirst du dir über das Anbahnen einer Emotion in dir. Das kann eine positive Emotion wie Freude, Erstaunen, Dankbarkeit oder Hoffnung sein, aber auch eine negative wie Wut, Angst, Scham oder Schuld.

Und das Gute daran ist, dass du dich in solchen Momenten immer häufiger bewusst entscheiden kannst, ob du diese Emotion in diesem Moment auslebst, oder ob du damit noch etwas wartest, bis es angebrachter ist.

Du kannst dich einfach dafür entscheiden, dass du deine Wut in einer anstrengenden Sporteinheit kanalisierst, oder dass du dich, anstatt in Schuldgefühlen zu baden, offen und aufrichtig für etwas entschuldigst, an dem du tatsächlich Schuld warst (das kommt schließlich bei jedem von uns mal vor).

13. Du kannst besser mit dir alleine sein

Das Alleinsein ist eine der am meisten unterschätzten Freuden in unserem Leben.

Mit Alleinsein meine ich nicht Einsamkeit. Denn wenn du wirklich selbstbewusst bist, bist du niemals einsam, auch wenn du häufig alleine bist.

Ebenfalls meine ich mit Alleinsein nicht, dass du dich sofort mit Fernsehen oder Computerspielen ablenkst.

Mit Alleinsein meine ich das, was die wenigsten von uns tun: sich einfach einmal die Zeit zu nehmen, um sich selber ganz bewusst wahrzunehmen. Und dabei keine Angst davor zu haben, was man da in sich selbst alles entdecken könnte.

Beispielsweise kannst du erst durch das Alleinsein genau erörtern, was gerade dieses Unwohlsein auslöst, welches du vielleicht schon den ganzen Tag auf der Arbeit hattest. Und dann kannst du dich mit diesem Gefühl bewusst beschäftigen und herausfinden, was du tun kannst, um es für dich erträglicher zu machen. In den meisten Fällen geht es dir schon durch diese bewusste Wahrnehmung schon viel besser.

Du kannst die Zeiten des Alleinseins auch dafür nutzen, zu meditieren, ein Glückstagebuch zu schreiben oder über deine aktuelle Lebenssituation nachzudenken.

Mache solche Aktivitäten, bei denen es vorrangig um das Reflektieren deiner selbst geht, zu einem festen Bestandteil der Zeiten, in denen du alleine bist. Anfangs reichen da schon zehn Minuten am Tag.

Wenn du das soweit verstanden hast, dann ist natürlich nichts dagegen einzuwenden, wenn du alleine einen Film schaust oder ein Computerspiel spielst, wenn du es wirklich gerne tust und nicht zur Ablenkung benutzt.

Zu diesem Thema kann ich dir wärmstens das Buch „Liebe, Freiheit, Alleinsein“ von Osho empfehlen. Du wirst dadurch ein völlig anderes Bild vom Alleinsein bekommen.

14. Du hast ein größeres Vertrauen zum Leben und „Sosein“ der Dinge

Der vorletzte Punkt auf dieser Liste der Dinge, an denen du erkennst, dass du selbstbewusster wirst, verspricht ein größeres Vertrauen zum Leben und zum „Sosein“ der Dinge.

Je selbstbewusster du wirst, und je länger du dich daran gewöhnt hast, desto mehr wirst du spüren, dass dir im Leben nichts großartig passieren kann. Du fängst an, das Leben immer mehr zu genießen.

Und du hast vollstes Vertrauen darin, dass sich alles zum Guten bewegen wird, ganz egal, wie deine aktuelle Lebenssituation gerade aussehen mag.

soseinDieser Aspekt ist ein wenig spiritueller Natur. Du spürst immer mehr, dass alles genau so sein soll, wie es ist. Das, was das Leben für dich bereit hält, manifestiert sich mehr und mehr, und wird immer wirklicher. Du kannst es immer besser greifen, je tiefer verankert du in deinem Selbstbewusstsein bist.

In kleinen Schritten werden die Dinge zu einem Selbstläufer. Es ergeben sich mit einem Mal Gelegenheiten, die du vorher nie für möglich gehalten hast.

Auf einmal begegnet dir eine Frau, die dich völlig umhaut, du bekommst eine Beförderung oder eine neue Position, die du überhaupt nicht erwartet hast oder du kannst plötzlich eine einmalige Chance ergreifen, die dein Leben in komplett andere Bahnen lenkt.

Achte auf deinem Weg zu einem größeren Selbstbewusstsein doch einmal darauf, ob solche Dinge in deinem Leben passieren. Vielleicht sind sie zunächst nur winzig klein, aber ich garantiere dir, dass du irgendwann bemerken wirst, wie viele große und wundervolle Dinge einfach so auf dich zukommen.

Das Leben ist voller positiver Überraschungen. Du musst nur auf ihr Eintreten vertrauen…

Zusammenfassung

Zum Schluss fasse ich dir die 14 oben genannten Anzeichen, die dir zeigen, dass du selbstbewusster wirst, noch einmal zusammen:

  1. Du wirst gelassener
  2. Du nimmst die Dinge weniger persönlich
  3. Du kannst Komplimente leichter annehmen
  4. Du jammerst weniger und handelst mehr
  5. Du handelst proaktiv statt reaktiv
  6. Fehlschläge sind für dich weniger schlimm
  7. Du stellst dich gerne neuen Herausforderungen
  8. Du willst es nicht mehr allen Recht machen
  9. Du sprichst positiver mit und von dir selbstbewusst
  10. Du denkst weniger darüber nach, was andere über dich denken
  11. Du steigst seltener auf die kleinen Dramen des Lebens ein
  12. Du kannst deine Emotionen besser kontrollieren
  13. Du kannst besser mit dir alleine sein
  14. Du hast ein größeres Vertrauen zum Leben und „Sosein“ der Dinge

Das waren die 14 Anzeichen, auf die ich persönlich am ehesten achte, wenn es darum geht, zu erkennen, ob ich oder eine andere Person selbstbewusster geworden ist. Wie sieht es bei dir aus? Erkennst du dich ebenfalls in dieser Liste wieder oder hast du ein paar Ergänzungen hierzu?

Ich freue mich auf dein Feedback!